Projekt Zukunft
Jugendliche aus vier Ländern entdecken Graffiti
September 2024
Am Workshop nahmen 12 Jugendliche teil, darunter fünf aus der Ukraine, eine aus Georgien, eine aus Syrien. Betreut wurden sie von Frieder Simpfendörfer und Richard Koch, zwei pädagogisch erfahrenen Graffitikünstlern aus Schwäbisch Hall. Möglich gemacht wurde der Workshop durch die finanzielle Unterstützung seitens des Rotary Clubs Schwäbisch Hall.
Die Teilnehmer:innen wurden angeregt, sich Bilder ihrer Stadt in der Zukunft auszudenken. Gemeinsam mit den Dozenten wurden diese Ideen dann unter Berücksichtigung von individuellen künstlerischen Vorerfahrungen und persönlichen Interessen konkretisiert und entwickelt. Wie unterschiedlich „meine Stadt“ und „Zukunft“ verstanden wurde, zeigt sich an den umgesetzten Motiven: Von bekannten Städten, Regionen, Sehens- würdigkeiten ihrer Herkunftsländer über die futuristische Michaelskirche in Hall bis hin zu Alienkosmen oder Begriffen, die sie mit dem Motto verbanden, reicht das Spektrum der Werke.
Die Teilnehmer:innen griffen sehr motiviert zur Sprühdose und entwickelten in mehreren Übungseinheiten, in Skizzen und Zeichnungen, dann auch direkt an der Wand in der Unterführung zum Schulzentrum, mit der Zeit ein Gefühl für die Technik. Hierfür war es von großem Vorteil, drei Tage Zeit zu haben. So konnten verschiedene Techniken ausprobiert, sich darüber ausgetauscht und zusammen weiterentwickelt werden. Das selbstbestimmte Tun und der experimentelle Charakter des Workshops erlaubte es den Jugendlichen, sich selbstwirksam zu erleben, den persönlichen Lernprozess nachzuvollziehen und den produktiven Schaffensprozess plus Ergebnis als Erfolg zu verbuchen.
Während des Workshops ergab sich ein Kontakt zur städtischen mobilen Jugendarbeit, die nun regelmäßig Graffitiaktionen an legalen Flächen in der Stadt anbieten will. So konnte dank dieses Workshops eine neue, sehr junge Generation Graffitikünstler:innen inspiriert werden, die nun regelmäßig die Chance bekommt, sich kreativ weiterzuentwickeln. Graffiti kann für Jugendliche ein niedrigschwelliger Zugang zu offener Jugendarbeit sein und eröffnet neue kreative Lern- und Erfahrungsfelder.
Die Ausstellung der Bilder aus dem Workshop im öffentlichen Raum der Stadt wird für Frühjahr und Sommer 2025 geplant.