zwischen uns
Filmprojekt an der ehemaligen innerdeutschen Grenze
Sommer 2021 - Frühjahr 2022, Helmstedt und Gemeinde Hohe Börde
Welche Rolle spielt die ehemalige deutsch-deutsche Teilung heute noch, 33 Jahre nach dem Fall der Mauer? Denken Jugendliche in „Ost“ und „West“? Wie nahe ist den Eltern und Großeltern diese Zeit noch? Was haben sie von damals zu berichten?
Ausgangspunkt des Projekts war der Gedanke, dass Geschichte in Erinnnerung gehalten, der Wert von Demokratie und Freiheit immer wieder zu Bewusstsein gebracht werden muss – gerade in der jungen Generation, für die Teilung und Wiedervereinigung in grauer Vorzeit liegen. Die Träger dieses Projekts wünschten sich einen Filmworkshop für Schüler:innen und Schüler, wir entschieden uns schließlich dafür, den Fokus noch stärker auf den unmittelbaren Generationendialog zu setzen, und legten das Angebot explizit als Familienworkshop an. Gleichzeit schien uns dieses ost-westdeutsche Kooperationsprojekt so außergewöhnlich, dass wir es dokumentarisch begeleiten wollten.
Im August 2021, als es endlich wieder möglich war, in Präsenz miteinander zu arbeiten, und nachdem wir bereits mehrere Onlinetreffen mit den Teilnehmer:innen absolviert hatten, startete „zwischen uns“ mit einem eintägigen gemeinsamen Kick-Off in Offleben, direkt auf der ehemaligen Grenze. Geschichten und Filmideen wurden vertieft, Drehteams gebildet. Jeweils eine Woche lang arbeiteten die Teilnehmer:innen dann in Nordgermersleben/Sachsen-Anhalt und Helmstedt/Niedersachsen mit den Dozent:innen an ihren Filmbeiträgen – kurze Spielfilme, Reportagen und dokumentarische Essays. Dabei wurden sie von zwei professionellen Dokumentarfilmern begleitet.
Die zwei Workshopwochen waren nicht nur Filmcamps sondern immer wieder Begegnungsforen und Erzählwerkstätten: Die Jungen wollten wissen, die Älteren wollten berichten. Menschen, die sich vorher nicht kannten, entschieden sich dazu, miteinander Filme zu drehen, neue Freundschaften entstanden. Die Vielfalt der Filmbeiträge ist beeindruckend. Kurze Spielfilme, in denen Jugendliche dem Leben in der DDR nachspüren, Reportagen über Bergbau auf der Grenze, Grenzsoldaten, neue Heimaten im Sperrgebiet und filmische Essays über das Abgeschnittensein während der Teilung und die Suche nach Frieden und Freiheit.
Der Schnitt der Beiträge und deren Einbettung in die dokumentarischen Aufnahmen übernahm David Ruf in den folgenden Monaten. Dabei wurden ein Filmkomponist und Spezialisten für Sounddesign und Farbgestaltung hinzugezogen. So entstand ein circa 80-minütiger Film in professioneller Form, der ein dichtes Bild des gesamten Projekts zeichnet. Wir erleben die Teilnehmer:innen und Dozent:innen in ihren Begegnungen und Gesprächen, unterwegs in den Regionen auf der Suche nach der richtigen Location und während der Drehvorbereitungen. Dazu persönliche Statements von fast allen Projektbeteiligten.
„zwischen uns – Der Film“ ist ein spannendes Zeugnis für die komplexe Gemengelage im ost-west-deutschen Miteinander geworden. Voller historischer Bezüge und dennoch ganz in der Gegenwart.
Presse
Volksstimme
24.08.2021
Wolfsburger Nachrichten
28.08.2021
Helmstedter Sonntag
29.08.2021
Volksstimme
30.04.2022
Helmstedter Sonntag
30.04.2022